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Glossar

Klassifikation von Produkten und ihre Rolle für Produktdaten

Was ist eine Produktklassifikation?

Eine Produktklassifikation ist ein strukturiertes System zur Organisation und Kategorisierung von Produkten. Sie ermöglicht es, Produktdaten in definierte Gruppen einzuordnen, basierend auf gemeinsamen Merkmalen oder Funktionen. Diese Klassifikation kann nach verschiedenen Kriterien wie Typ, Funktion, Anwendung oder Branche erfolgen. Produktklassifikationen sind essentiell, um Produktdaten effizient zu verwalten und zu analysieren, besonders in großen Handelsunternehmen und bei umfangreichen Produktkatalogen.

Welche Vorteile bietet der Einsatz von Produktklassifikationen bei Handelsunternehmen und Herstellern?

Der Einsatz von Produktklassifikationen bietet zahlreiche Vorteile:

  1. Verbesserte Datenqualität: Durch einheitliche Klassifikationen werden Produktdaten konsistent und korrekt erfasst, was die Datenqualität erhöht.
  2. Effiziente Produktsuche und -verwaltung: Produkte lassen sich leichter finden und verwalten, da sie klar strukturiert und kategorisiert sind.
  3. Optimierte Logistik und Lagerhaltung: Eine präzise Klassifikation erleichtert die Lagerverwaltung und Logistikplanung, da Produkte schnell zugeordnet und gefunden werden können.
  4. Bessere Marktanalyse: Unternehmen können Markttrends und -bedürfnisse besser analysieren und darauf reagieren, wenn sie ihre Produkte klar klassifizieren.
  5. Erleichterte Kommunikation: Eine einheitliche Sprache und Struktur in der Produktbeschreibung verbessert die Kommunikation zwischen verschiedenen Abteilungen und mit Partnern.
  6. Compliance und Standardisierung: Produktklassifikationen helfen, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und die Einhaltung von Standards sicherzustellen.

Welche Standard-Klassifikationen gibt es?

Es gibt mehrere etablierte Standard-Klassifikationen, die in verschiedenen Branchen verwendet werden:

  1. ETIM (ElectroTechnical Information Model): Ein internationaler Standard zur Klassifikation technischer Produkte, besonders im Elektro- und Elektronikbereich. ETIM definiert standardisierte Merkmale und Klassen für technische Produkte, was die Vergleichbarkeit und Verwaltung erleichtert.
  2. eCl@ss: Ein branchenübergreifender Klassifikationsstandard, der weltweit verwendet wird. eCl@ss deckt eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen ab und wird in vielen Branchen zur Strukturierung von Produktdaten verwendet.
  3. UNSPSC (United Nations Standard Products and Services Code): Ein globaler Klassifikationsstandard, der Produkte und Dienstleistungen kategorisiert. UNSPSC wird häufig in der Beschaffung und im Supply Chain Management genutzt.
  4. GPC (Global Product Classification): Ein von GS1 entwickelter Standard, der weltweit zur Klassifikation von Konsumgütern verwendet wird. GPC erleichtert den Austausch von Produktinformationen entlang der Lieferkette.

Welche Rolle spielen PIM-Systeme bei Produktklassifikationen?

Product Information Management (PIM)-Systeme spielen eine zentrale Rolle bei der Verwaltung und Klassifikation von Produktdaten. Sie bieten folgende Funktionen und Vorteile:

  1. Zentrale Datenverwaltung: PIM-Systeme ermöglichen die zentrale Erfassung, Verwaltung und Aktualisierung von Produktdaten, was die Datenkonsistenz verbessert.
  2. Standardkonforme Klassifikation: PIM-Systeme unterstützen gängige Klassifikationsstandards und erleichtern die Einhaltung dieser Standards.
  3. Effiziente Datenpflege: Durch automatisierte Prozesse und Validierungsregeln können Daten schneller und fehlerfrei gepflegt werden.
  4. Multichannel-Publishing: PIM-Systeme ermöglichen die konsistente Verbreitung von Produktinformationen über verschiedene Vertriebskanäle hinweg.
  5. Datenintegration: PIM-Systeme lassen sich in andere Unternehmenssysteme integrieren, wie ERP (Enterprise Resource Planning) und CMS (Content Management System), was die Datenverfügbarkeit und -qualität weiter verbessert.

Wie erstellt man eine Produktklassifikation?

Die Erstellung einer Produktklassifikation erfordert eine systematische Herangehensweise und gründliche Planung. Hier sind die wesentlichen Schritte, um eine effektive Produktklassifikation zu entwickeln:

  1. Bedarfsanalyse: Zunächst sollte der Bedarf analysiert werden. Dies umfasst das Verständnis der Unternehmensziele, der Branche und der spezifischen Anforderungen der verschiedenen Abteilungen und Stakeholder.
  2. Festlegung von Kriterien: Basierend auf der Bedarfsanalyse werden die Kriterien festgelegt, nach denen die Produkte klassifiziert werden sollen. Diese können Funktion, Material, Anwendung, Branche, Zielgruppe oder andere relevante Merkmale umfassen.
  3. Erstellung einer Struktur: Eine hierarchische Struktur wird entworfen, in der Produkte in Haupt- und Unterkategorien eingeteilt werden. Dies hilft, die Produkte logisch und übersichtlich zu organisieren.
  4. Definition von Attributen: Für jede Kategorie werden spezifische Attribute definiert, die zur Beschreibung und Differenzierung der Produkte verwendet werden. Diese Attribute sollten standardisiert und für alle Produkte innerhalb einer Kategorie konsistent sein.
  5. Verwendung von Standards: Es ist ratsam, vorhandene Klassifikationsstandards wie ETIM, eCl@ss oder UNSPSC zu nutzen oder sich daran zu orientieren, um die Kompatibilität und Interoperabilität der Produktdaten zu gewährleisten.
  6. Implementierung: Die erstellte Klassifikation wird in die vorhandenen Systeme integriert, typischerweise in ein PIM-System. Hierbei sollten Tools zur Datenpflege und -validierung eingesetzt werden, um die Konsistenz und Genauigkeit der Produktdaten zu gewährleisten.
  7. Schulung und Kommunikation: Mitarbeiter, die mit der Produktklassifikation arbeiten, sollten entsprechend geschult werden, um ein einheitliches Verständnis und eine korrekte Anwendung sicherzustellen.
  8. Kontinuierliche Pflege und Optimierung: Eine Produktklassifikation ist kein statisches System. Sie sollte regelmäßig überprüft und angepasst werden, um Veränderungen im Markt, in der Produktpalette oder in den Unternehmenszielen Rechnung zu tragen.

Durch diese Schritte lässt sich eine effektive Produktklassifikation erstellen, die nicht nur die interne Verwaltung erleichtert, sondern auch die Kommunikation und den Datenaustausch mit externen Partnern optimiert.

Fazit

Die Klassifikation von Produkten ist ein unverzichtbares Instrument für die effiziente Verwaltung von Produktdaten. Standardisierte Klassifikationen wie ETIM, eCl@ss und UNSPSC tragen zur Verbesserung der Datenqualität und -konsistenz bei und unterstützen Unternehmen dabei, ihre Produktinformationen effizient zu organisieren und zu nutzen. PIM-Systeme spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie die zentrale Verwaltung und Pflege von Produktdaten ermöglichen und die Einhaltung von Klassifikationsstandards sicherstellen. Zudem erleichtern PIM-Systeme die Implementierung einer strukturierten Produktklassifikation und verbessern die Datenverfügbarkeit und -qualität. Für Handelsunternehmen und Hersteller bietet die Implementierung einer strukturierten Produktklassifikation zahlreiche Vorteile, von optimierter Logistik bis hin zu verbesserten Marktanalysen. Letztlich trägt eine durchdachte Produktklassifikation maßgeblich zum Erfolg und zur Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens bei.

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